Für die hier im Planung und Bau befindliche Schmalspurbahn wurde eine fiktive
Schmalspur–Stichbahn von Lollar nach Langsdorf ersonnen. Langsdorf liegt in Wirklichkeit
weiter südlich als Lollar und ist heute ein Ortsteil von Lich (Hessen).
Langsdorf und Lich haben schon mehrfach traurige Berühmheit erlangt. Das folgende Zitat (als Beispiel) stammt von
Klaus Konrad–Tromsdorf (vergleiche „Der Langsdorfer Judenpogrom”, Lich: Eigendruck 1989), veröffentlicht unter
Fremde Seite
www.goethe.de/ins/us/was/pro/cohen/ghessen.htm.
Bereits 1934 verüben SS–Männer aus Hungen/Kr. Gießen einen Überfall auf jüdische Familien in Langsdorf, einem Dorf zwischen Hungen und Lich, bei dem Moritz Oppenheimer von einem SS–Mann erschossen wird. Nachkriegsermittlungen der Gießener Staatsanwaltschaft führten zu einem ersten Prozess im Jahr 1947, bei dem die Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden, ein Berufungsverfahren im Jahr 1949 reduziert dieses Strafmaß erheblich. Die im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen erhobenen Aussagen von Tatzeugen legen es nahe, dass dieser Überfall mit Wissen der Langsdorfer NSDAP geschah und von Teilen der Bevölkerung gebilligt wurde.”
Leider waren auch in jüngerer Vergangenheit neofaschistische beziehungsweise rechtsradikale Aktivitäten zu beobachten.
So wurde 1999 in Lich-Langsdorf ein „Rock nach Rechts”–Konzert mit 400 teilnehmenden Neonazis
veranstaltet, das von den zuständigen Behörden trotz rechtzeitiger Kenntnis nicht verhindert wurde.
Dass dieser Ortsname dennoch für den Endbahnhof der Kleinbahn gewählt wurde, liegt
ausschließlich daran, dass die Großmutter meiner Tochter aus
diesem Ort stammt. Sie wohnt jetzt in Lollar, daher der Ausgangspunkt der Linie. Bei der
Bahn sollen Personen– und Ortsnamen, zu denen meine Tochter einen Bezug hat, verwendet werden.
Ich betone ausdrücklich, dass ich die vergangenen Greueltaten zutiefst
bedauere und ebenso wie den aufblühenden Neofaschismus verurteile.
Thomas Hey'l