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Modellbahn: Anlagen

Auf dieser Seite geben wir ein paar Tipps zum Thema Gartenbahn im allgemeinen. Es gibt auch Zusatzseiten. Den Anfang machten eine Seite zum Freizeitpark Swissminiatur in Melide am Luganer See und eine weitere zur „Green Hills Railroad”. 2012 kam „Achtung, Gartenbahn!” hinzu und im Februar 2013 ein Beitrag zum „Schnee pflügen mit live steam”.

Hinweise zu Gartenbahnen

Der Großbahn–Virus hat Sie befallen. Die beste Ehefrau von allen hat sich in wesentlichen Punkten Kompromiss–bereit gezeigt. Der Garten des Eigenheims hat eine hinreichende Größe. Die Hobbykasse ist gut gefüllt.

Voller Begeisterung werden am Computer Gleispläne entworfen. Dazu kommen bald allerlei Einkaufslisten für Modelleisenbahn– und Baumarkt–Artikel.

Oha! Da kommen doch respektable Summen zusammen. Wenn die ersten paar Stunden mühseliger Gelände–Arbeit verrichtet sind und der LKW mit dem angelieferten Material vor dem Gartentor wartet (da der Rest des Wegs per Schubkarre zurück zu legen ist), kann sich die ursprüngliche Begeisterung leicht dämpfen. Das dürfte auch gelten, wenn bei einer ersten Probefahrt der Strom nicht fließt oder die kleine Lok die Steilrampe nicht einmal mit drei Wagen bewältigt.

Auf dieser Seite folgen ein paar zartfühlende Ratschläge, die vielleicht manche Enttäuschung vermeiden helfen.

Abschnitte dieser Seite:

 

Aufwand und Planung

Bitte unterschätzen Sie den Aufwand für die Anlage und den Betrieb einer Gartenbahn nicht. Mit dem Bau allein - der sich leicht über Jahre hinweg ziehen kann - ist es nicht getan. Eine Gartenbahn benötigt mindestens ebenso viel Pflege wie der Garten selbst. Ungemach droht durch die Witterung (Regen, Frost, Hitze, UV–Strahlung), Kleintiere, wuchernde Pflanzen, fallende Blätter und im schlimmsten Fall Vandalismus.

Sie werden schnell feststellen, dass die Wartung und Pflege weit mehr Zeit verschlingen als der Betrieb oder Bau. Daher ein paar Tipps, bevor Sie zur Tat schreiten.

  • Informieren Sie sich in Foren und auf anderen Websites über gemachte Erfahrungen und die benutzten Techniken.
  • Beschäftigen Sie sich ausführlich mit den Themen Gleisunterbau, Drainage, Frostschutz, Zugänglichkeit und „Tunnelrettung”.
  • Machen Sie zumindest über einen Winter hinweg Versuche mit verschiedenen Techniken und beurteilen Sie die Ergebnisse erst im folgenden Sommer.
  • Planen Sie vorsichtig. Eine Erweiterung der Anlage ist machbar, ein vermurkster Start im großen Maßstab kann die Freude an der Großbahn jedoch leicht verderben.
  • Wählen Sie das richtige Gleissystem. Mit Messing–Schienen von LGB® (beziehungsweise Märklin) werden Sie wahrscheinlich mehr putzen als fahren. Vernickelte Schienenprofile und solche aus Edelstahl bedeuten eine erhebliche Verbesserung beim Pflegeaufwand, selbst wenn Sie nur Echtdampf–Lokomotiven betreiben möchten oder den Akku–Betrieb bevorzugen.
  • Finger weg von gewöhnlichen Schienenverbindern! Benutzen Sie geschraubte Ausführungen, möglichst lange Gleisstücke und häufige Stromeinspeisungen. Siehe dazu auch die Seite zu Thiel–Gleise. Achten Sie darauf, dass alle Bereiche zugänglich bleiben.
  • Planen Sie Ihre Anlage passend zum verfügbaren Platz. Die Fotos zeigen ein hervorragendes Beispiel in einem zugegeben großzügigen Gelände. Überladen Sie den verfügbaren Platz nicht mit Eisenbahn. Wenn es geht: Planen Sie auch Straßen mit ein.
  • Denken Sie an den Schutz elektrischer Leitungen vor Nagetieren.
 

Landschaft vs. Eisenbahn

Nichts gegen eine Spielbahn, die mit dem LGB®–Radius 1 in einem besseren Blumenbeet kreist. Das macht auch Spaß. Es ist aber keine Garten– und schon gar keine Modellbahn.

Wie bei stationären Innenanlagen ist die Wirkung Ihrer Hobbytätigkeit umso besser, je eher sich das Modell am Vorbild orientiert. Dazu gehören ein ausgewogenes Verhältnis von Eisenbahn und Landschaft, die größten möglichen Radien, hinreichende Gleisnutzlängen und eine sorgfältige Gestaltung.

Beispielsweise ist nur auf wenigen Gartenbahnen ein so gut gestaltetes Schotterbett zu sehen wie auf den Fotos dieser Seite. Es muss nicht unbedingt der bei Regelspur–Bahnen richtige Böschungswinkel von etwa 39° sein. Ein wenig mehr Höhe und Breite - vor allem bei Streckengleisen - sorgt jedoch gleich für mehr Akzeptanz bei den Betrachtern.

Planen und bauen Sie lieber weniger, dafür aber mit Flexgleisen und Weichen mit großen Radien, eher entsprechend dem Radius 5 von LGB®. Passende Angebote finden Sie auch bei Fremde Seite Thiel Gleissysteme.

 

Alternativen

Falls Ihnen wegen unserer gut gemeinten Warnungen Bedenken gekommen sein sollten: Vielleicht können Sie einen Kontakt zu einem Gartenbahner in Ihrer Nähe anknüpfen und ihm zunächst einmal behilflich sein. Im Gegenzug werden Sie die Möglichkeit haben, Ihren Fahrzeugen dort ab und an Auslauf zu gönnen. Der Erfahrungsaustausch (die „Lehrzeit”) wird Ihnen bei eigenen Vorhaben sicher nützlich sein.

Traumanlagen wie die hier gezeigte können leicht zum Lebenswerk werden und erfordern ein großes finanzielles und zeitliches Engagement. Wer den Aufwand unterschätzt, wird irgendwann vielleicht „das Handtuch werfen”.

Mit dem Bau der Anlage ist es, wie geschrieben, nicht getan. Fahrzeuge, Gebäude und Landschaft wollen auch noch beschafft werden. Loks und Wagen bedürfen der Pflege. Die Familie sollte nicht vernachlässigt werden.

Überlegen Sie daher, ob Sie mit aktiver Hilfe und der Spezialisierung auf ein Fachgebiet (Elektrik, Gärtnerei, Fahrzeuge, Gebäudebau) im Team ein besseres Ergebnis erzielen können als im Alleingang.

Wenn Sie sich anschließend sicher sind, dann können Sie mit der eigenen Gartenbahn–Anlage beginnen.

 
 
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