Dem gleich abgebildeten Schaltplan–Beispiel sind Sie vielleicht schon auf den voran
gegangenen Seiten begegnet. Die Symbole für die einzelnen Bauteile wurden auf der
letzten Seite vorgestellt.
Zum Thema Schaltpläne gibt es jedoch noch einiges zu sagen. Welche Schritte sind
nötig, um eine elektronische Schaltung nach einem vorhandenen Schaltplan zu bauen?
Abschnitte dieser Seite:
Bei der Erstellung von Schaltplänen sollten Sie gewisse Regeln einhalten, die deren Lesbarkeit deutlich verbessern.
So ist es allgemein üblich, die Versorgungsspannung oben und die Masse
beziehungsweise Minus (das muss - bei negativen Spannungen - nicht dasselbe sein)
unten anzuordnen. Die Eingänge von Schaltungen sollten links und die Ausgänge rechts liegen (entsprechend der Leserichtung).
Funktionell zusammen gehörige Teile des Schaltplans sollten sich - wenn möglich -
vom Rest abgrenzen lassen, im Idealfall durch eine senkrechte Linie.
Früher wurden nur Verbindungsstellen mit vier aufeinander treffenden Leitungen
durch einen Punkt gekennzeichnet. Heute wird das auch bei Abzweigungen gemacht, nicht jedoch bei einfachen Verbindungen zweier Bauteile.
Schaltpläne werden grundsätzlich schwarz auf weiß gezeichnet. Es spricht
jedoch nichts dagegen, wenn Sie zur Verdeutlichung von Wegen (für private Zwecke) Farben
einsetzen. Das kann - gerade bei größeren Projekten - sogar sehr hilfreich sein.
Es ist auch üblich, gleiche Bauteile einfach durch zu nummerieren (R1,
R2, R3, und so weiter), statt die Werte einzuzeichnen. Das macht einen
Schaltplan - besonders einen größeren - jedoch schlecht lesbar, weil immer wieder in der
Bauteile–Liste nachgesehen werden muss, welches Bauteil welchen Wert oder Typ hat.
Bei Bauteilen mit mehr als drei Anschlüssen wird keine Rücksicht auf deren physikalische Anordnung
genommen. Bei ICs kann es zum Beispiel sinnvoller sein, der Übersicht halber nur die
benutzten Anschlüsse in einer abweichenden Reihenfolge und an anderen Kanten einzuzeichnen.
Schaltpläne werden prinzipiell in der Aufsicht auf die Bauteile gezeichnet, während die Entwürfe für
gedruckte Schaltungen (Platinen) von unten
gezeichnet werden - diesmal natürlich mit richtiger Lage der Anschlüsse.
Bei größeren Schaltplänen können funktionale Gruppen mit wenigen Anschlüssen zur Umgebung als
Blockschaltbild gezeichnet werden. Das ist einfach ein Rechteck mit der Kurzbezeichnung der Schaltung
und den nötigen Anschlüssen, wobei die Masse (so es eine gibt) nur über das betreffende Symbol
und die Versorgungsspannung nur mit „Uv” gekennzeichnet wird. Die Schaltung selbst liegt dann als separater Schaltplan vor.
Wenn es in einem Schaltplan viele identische Baugruppen gibt, die neben– oder
unter einander liegen, zeichnen Sie nur die erste und letzte ein und ziehen eine Punkt–Linie zwischen ihnen.
Wenn Sie mit dem PC und Rastergrafik–Formaten wie zum Beispiel
Link zum Glossar
PNG
arbeiten möchten, sollten Sie neue Schaltpläne aus einem Bild mit einem Raster von
10 Pixeln (Bildpunkten) und Elementen aus einer Bauteile–Bibliothek
(vergleiche oben) zusammen setzen. Sie müssen sich nicht die Mühe machen, die Teile aus den Bildern
der vorangegangenen Seite zusammen zu klauben. Raster und Bibliothek gibt es als PNG–Dateien im
Download–Bereich
zum Herunterladen (Registrierung erforderlich).
Ein Schaltplan erklärt die Funktionsweise einer Schaltung. Wenn der Schaltplan aber auch
in einer echte Schaltung umgesetzt werden soll, braucht's noch etwas mehr. Dazu gehört
wiederum ein Plan, diesmal jedoch für die Verbindung der Bauteile und deren Anordnung unter Berücksichtigung der Größe und der Anschlüsse.
Bei diesem Plan ist die Ansicht von der Unterseite der Bauteile wichtig - aber vor allem,
dass sich möglichst wenige Leitungen kreuzen. Was beim theoretischen Schaltplan nämlich
beliebig oft vorkommen kann und darf, erfordert bei der Realisation erheblichen Aufwand
in Form von Drahtbrücken und Kabelverbindungen. Beide sollten - soweit akzeptabel - weitgehend
vermieden werden. Das dazugehörige Zauberwort heißt „Entflechtung”.
Es bezeichnet die (heutzutage teilweise vom Computer übernommene
Aufgabe), durch sinnvolle Anordnung der Bauteile möglichst keine oder nur wenige Leitungskreuzungen übrig zu lassen.
Das Bild dieses Abschnitts zeigt, wie der PC (hier einfach auf Rastergrafik–Basis)
dabei helfen kann. Die Bauteile für eine andere Art von IR–Lichtschranke wurden solange hin und her geschoben,
bis die gesamte Schaltung ohne Leitungskreuzungen auskam. Das ist ein Erfahrungs– und
Geduldsspiel, das Ihnen Layout–Programme wie Eagle
abnehmen können. Leiterbahn–Breiten müssen den Strömen angepasst werden, die dort fließen.
Hier hat sich eine Zeichnung bewährt, bei der (zunächst) 10 Pixel
2,54 mm entsprechen. Das ist eine Druckauflösung von
100 dpi (Punkte je Zoll), was
insofern gut passt, als das gängige Rastermaß elektronischer Bauteile sowieso 1/10 Zoll beträgt. Wenn Sie eine
Link zum Glossar
Europakarte
anfertigen wollen (was empfehlenswert ist, denn das ist die günstigste Form), muss diese
Zeichnung 630 × 394 Bildpunkte groß sein; für einen akzeptablen Strichfilm (schwarz–weiß) mit 300 dpi 1.890 × 1.182
Pixel groß. Mehr dazu auf der nächsten Seite.