Auf analog betriebenen Modellbahn–Anlagen werden Triebfahrzeuge und beleuchtete Wagen (meist)
stromlos abgestellt, indem bei einem isolierten Gleisstück die Fahrspannung abgeschaltet wird. Im einfachsten Fall genügt dazu ein Schalter.
Hier werden einige mögliche Verbesserungen gegenüber Schaltern vorgestellt.
Auch bei digital betriebenen Anlagen können ab– oder umschaltbare Gleise gute Dienste leisten.
Beispielsweise können dort zu Schauzwecken analog betriebene Fahrzeuge abgestellt werden,
oder eine Gleisgruppe kann zwischen von analoger und digitaler Versorgung umgeschaltet werden.
Letzteres wird beispielsweise bei größeren Schauanlagen auf Veranstaltungen zuweilen nötig sein.
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Solange Sie eine kleine Anlage in einer der kleinen Baugrößen betreiben, sind die
zu schaltenden Ströme bei abschaltbaren Gleisabschnitten noch kein Problem. Dennoch ist
es wenig elegant, zum Abschalten des Fahrstroms einfach einen Schalter zu verwenden.
Zum einen ist ein (mechanischer) Schalter nur von Hand zu bedienen. Automatiken können
ihn nicht ansteuern. Zum anderen können Sie den Schaltvorgang nur vor Ort, also entweder
am Stellpult oder mit einem lokal untergebrachten Schalter am Anlagenrand vornehmen.
Bei größeren Anlagen und Strom–hungrigeren Fahrzeugen gibt es noch ein sehr gutes
Argument gegen Schalter: der nötige Leitungsquerschnitt der Kabel. Warum sollten Sie
auf einer Gartenbahn auch nur 10 Meter 2,5 mm²–Kabel
verlegen, wenn es auch mit 0,2 mm² geht?
Das genügt nämlich, wenn Sie die Last vor Ort über ein waschdichtes Relais schalten.
Solche Relais müssen hinreichend große Ströme schalten können. Bei
Gartenbahnen sollten das mindestens 8 Ampère bei 30 Volt sein.
Ein weiterer Fortschritt wird erzielt, wenn zur Ansteuerung des Relais ein
Flipflop
verwendet wird. Das können Sie dann über Impulse sowohl vom Stellpult als auch lokal
oder über Sicherheits– beziehungsweise Automatikschaltungen ansteuern.
Grundsätzlich sollten Sie die Fahrstrom–Leitungen parallel zu den Gleisen in ausreichend
dimensionierten Kabeln mitführen und regelmäßig einspeisen. Ein Gleisabschnitt wird dann über
das Relais mit diesen Leitungen verbunden oder von ihnen getrennt.
Heutige Relais - sofern es sich nicht um Billigst–Produkte handelt -
sind wesentlich zuverlässiger als ihre Vorfahren von vor 15 Jahren. Damals kam es nach
längerem Betrieb (mehrere Jahre) zuweilen zu Ausfällen, die es heute kaum noch gibt. Es
ist daher wenig sinnvoll, kontaktlose (elektronische) Relais zu bauen oder zu kaufen (die recht teuer sind).
Bei der Fahrtregelung wurde ein Konzept für eine analoge Konstantbeleuchtung
über eine Teilspannung der Fahr–Nennspannung besprochen. Dabei wird eine Spannung von
zum Beispiel 6 Volt (wahlweise) ständig an das Gleis gelegt. Umgebaute Triebfahrzeuge werden
damit noch nicht fahren, aber leuchten (und bei Bedarf rauchen).
Daher liegt es nahe, Gleisabschnitte nicht nur aus–, sondern umschaltbar auszuführen -
Aus, 6 V, Fahrspannung - und die auf „6V”
geschalteten Gleise über eine eigene Strom– und Spannungsquelle zu versorgen.
Um Potenzial–Ausgleiche zu vermeiden, müssen dafür beide Schienen isoliert werden, und der
6 V–Stromkreis muss gleichzeitig mit dem Fahrstromkreis umgepolt werden.
Für die Fahrstrom–Abschaltung werden nun Relais mit zwei
Schaltkontakten benötigt. Um auf die 6 V–Schiene umschalten
zu können, braucht es ein zweites Relais. Diese Relais
werden über ein Doppel–Flipflop mit drei Eingängen und Zuständen angesteuert (siehe Schaltbild).
Dem Gleis ist nicht anzusehen, in welchen Zustand es geschaltet ist. Daher wird eine
optische Rückmeldung benötigt. Hierfür sind Link zum Glossar
Duo–LED geeignet, die über zwei Anoden
und deren Ansteuerung rot, gelb oder grün leuchten können. Dabei sollte rot „aus”, gelb
„6 V” (= „Licht an”) und grün „Fahrspannung an” symbolisieren.
Hierfür wird ein weiteres DoppelFlipflop (oder zwei: lokal
und am Stellpult) benötigt, das wie hier gezeigt beschaltet wird.
Ein Impuls auf dem roten Eingang setzt das linke Flipflop und setzt das rechte
zurück; einer bei gelb setzt beide, und einer bei grün das rechte, während das linke abfällt.
Die Eingänge sind identisch mit denen der Relais–Flipflops,
sodass die zugehörigen Paare einfach zusammen geschaltet werden können.
Es scheint zunächst, als seien nun sehr viele Kabel nötig, wo es im Grunde vorher eines getan hätte (für das Relais). Auf der
nächsten Seite wird jedoch erklärt, dass das nicht stimmen muss. Der Witz dabei ist,
dass sich die Steuerimpulse gegenseitig ausschließen, sodass sie (theroretisch) über
eine Leitung und eine gemeinsame Rückleitung geschickt werden könnten.