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Weichen und Signale

Die Rückmeldung zum Stellpult

Die Stellung von Weichen muss bekannt sein, auch wenn diese vielleicht nicht oder nicht gut eingesehen werden können. Dabei muss es egal sein, ob die Weiche lokal von Hand oder fernbedient vom Stellpult aus in die jeweilige Position gebracht wurde. Wünschenswert ist auch, dass die Stellung der Weiche als Bedingung für Sicherungs– und Automatik–Schaltungen der Modelleisenbahn verwendet werden kann.

Die hier zunächst gezeigte einfache Ausführung mit Lampen bei einem endabgeschalteten Weichenantrieb ist dafür nicht besonders gut geeignet. Darum folgen hier Verbesserungs–Vorschläge.

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Grundlagen

Es gibt Weichenantriebe, die entweder werksseitige oder nachrüstbare Umschaltkontakte zur freien Verwendung haben. Letztere sind bei LGB® allerdings gemein teuer. Bei Doppelspulantrieben für die kleinen Baugrößen wird die Stellkraft meist nicht ausreichen, um noch Sprungfeder–Kontakte zu betätigen. Wenn Weichen - was außer bei motorischen Antrieben mit Schnecken–/Stirnrad–Kombinationen möglich ist - auch von Hand gestellt werden sollen, muss das Zustandssignal durch die mechanische Bewegung ein– beziehungsweise umgeschaltet werden.

Ein parallel zu den Weichentastern geschaltetes Flipflop nützt also zunächst einmal nichts.

Wenn die Stellkraft des Antriebs klein ist oder möglichst wenig belastet werden soll, empfiehlt sich der Aufbau einer Infrarot–Lichtschranke, bei der in einer der Stellungen eine Blende zwischen Sendediode und Foto–Transistor geschoben wird. Hier ist oben eine dafür geeignete Auswertungsschaltung mit einem NE555–IC zu sehen.

Benötigt wird ein massekompatibles Dauersignal. Wie das zustande kommt, bleibt Ihnen überlassen. Zu diesem Dauersignal sollte noch ein invertierender Ausgang hinzu kommen, damit es eine verwertbare Information für beide Stellungen gibt. Die Ausgänge der Weichenschalter selbst sollten nur wenig belastet werden, zumal deren Leitungen eventuell sehr lang werden können. Daher werden auch Verstärker gebraucht.

Wenn Sie einen Wippenschalter verwenden können, hat sich das Thema damit erübrigt. Das gilt jedoch nicht, wenn Sie zum Beispiel am Stellpult - also weit entfernt - größere Lasten schalten möchten. Dann sollten Sie entsprechende Verstärker vorsehen.

 

Rückmelde–Schaltung

Das zweite Bild des Abschnitts zeigt eine Rückmelde–Schaltung, an deren Ausgängen auch größere Lasten getrieben werden können. Wird an die Basis des PNP–Transistors Ts1 am Eingang ein negatives Potenzial angelegt, schaltet dieser durch. Damit treibt er Ts2 und Ts4, die gegen GND durchschalten. Ts4 ist der Ausgangs–Verstärker für den Fall, dass am Eingang ein Signal anliegt. Ts2 arbeitet als Inverter. Er entzieht Ts3 den sonst anliegenden Basisstrom. In Folge sperrt Ts3. Fällt das Signal am Eingang ab, wird Ts3 durchschalten, Ts4 mangels Basisstrom jedoch nicht.

Differenzierung, einfache Ausführung.
[ ± ].

 Diese - oder eine vergleichbare - Schaltung - benötigt also nur einen Eingang. Um Leitungen auf der Anlage einzusparen, wenn beide Informationen sowohl am Stellpult als auch lokal verfügbar sein sollen, kann sie zweimal aufgebaut werden.

Beim Stellpult werden oft LED (Leuchtdioden) zur Rückmeldung der Weichenstellungen beziehungsweise –straßen verwendet. Da unter Umständen etliche LED zusammen kommen, die getrieben werden müssen, sollten Sie Low Current–Versionen bevorzugen, die meist nur 2 bis 5 mA verbrauchen.

Wenn Sie nur Steuersignale gegen GND benötigen, tut's auch die im Text gezeigte, einfache Differenzierungsschaltung.

 

Zusätzliche Kurzzeit–Impulse

Beim Umstellen der Weiche - oder eines Signals - tritt ein Ereignis auf. Dieses Ereignis führt dazu, dass am Ausgang der Callback– (Rückmelde–Schaltung) der jeweils andere Ausgang GND führt.

Nun kann es aber nötig sein, beim Eintreten des Ereignisses einen Kurzzeit–Impuls zu haben, um diesen in weiteren Schaltungen verwenden zu können. Das kann mit Hilfe eines Monoflops erreicht werden, das auch ausläuft, wenn der Steuereingang geschlossen bleibt, und erst für einen neuen Zyklus empfänglich ist, wenn dieser zwischenzeitlich geöffnet wurde.

Wenn Sie den Impuls für beide Stellungen benötigen, sollten Sie gleich ein Doppel–Monoflop mit einem NE556 bauen.

 

Exkurs: Polarisierung von Herzstücken

Im Herzstück–Bereich einer Weiche kreuzen sich die Schienen mit beiden Polen. Normaler Weise würde dort ein Kurzschluss entstehen. Dem wird bei einigen Weichen durch Kunststoff–Herzstücke oder voll isoliert eingebaute Metall–Herzstücke begegnet.

Letztere lassen sich - je nach Stellung der Weiche - dem einen oder anderen Pol zuordnen, so dass auch dieser Bereich nicht stromlos bleibt. Das erhöht die Betriebssicherheit ganz erheblich und ist daher zu empfehlen. Manche Weichenarten (zum Beispiel Baeseler–DKW mit außenliegenden Zungen und gemeinsamer Mittelschiene) oder Weichen mit sehr schlanken Radien können überhaupt nur mit polarisierten Herzstücken („electrofrog”) betrieben werden.

Bei nur kleinen Fahrströmen können eventuell noch vorhandene Weichenschalter diese Aufgabe mit übernehmen, bei größeren sollte ein Relais die Last schalten. Diese können dann über das oben beschriebene Stellungs–Signal gesteuert werden.

Werden die Herzstück–Schienen auf der stumpfen Seite der Weiche über einen längeren Abschnitt gegenüber der Strecke isoliert eingebaut und mit dem Herzstück verbunden, entsteht eine so genannte Stopp–Weiche: Eine Flankenfahrt ist damit (theoretisch) nicht möglich, weil auf den Schienen vor der Weiche zweimal Plus oder zweimal Minus liegen. Zu diesem Thema sollten aber unbedingt die Ausführungen bei Programmierung (Beispiel Prellbock–Sicherung) gelesen werden. Bei geschobenen Zügen verhindert diese Schaltungsart nämlich freie Rangierfahrten auf dem angrenzenden Gleis, weil es in voller Zuglänge isoliert werden müsste.

 
 
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