Der Vorschlag ist für Kinder ab etwa drei Jahren geeignet, wenn die Eltern mit einem Messer den Karton schneiden.
Erwachsene Modelleisenbahner streben meist nach Detail–Reichtum und möglichst großer Realität.
Diese Kriterien spielen für kleinere Kinder meist keine große Rolle. Was sie nicht sehen,
denken sie sich dazu, und Form oder Farbe genügen oft, damit die Fantasie den Rest hinzu fügt.
Hier folgt eine Bastelanleitung für einen einfachen Lokschuppen aus einem alten Karton.
Der kann anschließend noch nach Belieben verschönt werden.
Die hier vorgeschlagene Ausführung eignet sich für LGB®–kompatible
Bahnen (Meterspur, Maßstab 1:22,5).
Bevor Sie weiter lesen, müssen Sie sich feierlich verpflichten, die Bastelarbeit
gemeinsam mit Ihrem Kind oder Ihren Kindern durch zu führen!
Abschnitte dieser Seite:
Es ist ganz einfach. Folgen Sie diesen Hinweisen Schritt für Schritt. Dabei wird
davon ausgegangen, dass der Boden des Kartons auch der Boden des Lokschuppens wird und der Karton oben mit zwei Klappen geöffnet wird.
Zeichnen Sie zunächst an den Stirnseiten die Mitte zwischen rechts und links oben und unten am Karton an.
Ziehen Sie die senkrechte Linie mit Bleistift und Lineal durch.
Zeichnen Sie dann die gewünschte Firsthöhe in der Mitte der Stirnwände an.
Zeichnen Sie an den Ecken die Seitenwand–Höhe an (nicht unter 20 cm von unten).
Verbinden Sie diese Punkte mit Bleistift und Lineal so, dass die Dachform an den Stirnseiten sichtbar wird.
In der Skizze sehen Sie ein Lichtraumprofil für Modelleisenbahnen in Nenngröße
IIm. Zeichnen Sie an einer Stirnwand ein Tor an, das an allen Seiten um etwa
1 cm größer ist als dieses Profil, an den Seiten besser noch mehr.
Abschließend können noch die späteren Fensteröffnungen angezeichnet werden.
Ziehen Sie sich dazu zunächst eine waagerechte Hilfslinie am späteren oberen Rand
der Seitenwände und zeichnen Sie dann die Fenster an.
Beginnen Sie damit, dass Sie an den vier Ecken des Kartons bei den Klappen senkrecht
von oben bis zur Oberkante des Kartons schneiden.
Schneiden Sie anschließend an den Stirnwänden die Dachschrägen zu den Ecken hin aus.
Das zweiflügelige Lokschuppen–Tor wird am besten mit dem Messer aufgeschnitten.
Diese Arbeit sollte besser von einem Erwachsenen ausgeführt werden. Achten Sie darauf, dass Sie nicht die Tor–Anschläge aufschneiden!
Ritzen Sie nun mit dem Messer–Rücken entlang dem Lineal die Toranschlags–Senkrechten
ein, damit sich die Tore später leichter öffnen lassen.
Schneiden Sie unten in der Mitte an beiden Torflügeln eine Aussparung für das Gleis ein, je gut
5 cm breit und 2 cm hoch.
Schneiden Sie nun die Fenster–Öffnungen mit dem Messer aus.
Zum Schluss müssen noch die oberen Kanten der Seitenwände waagerecht quer angeritzt werden.
Falten Sie die Überstände oberhalb der Seitenwände Richtung Lokschuppen–Mitte.
Zeichnen Sie an, wo diese abgeschnitten werden müssen, falls sie zu lang sind.
Wenn sie zu lang sind, dann lassen Sie das Kind den Überstand abschneiden (entlang
der Anzeichnung). Das geht - bei etwas Kraft - schon mit einer Kinderschere.
Nun schlägt die Kinderstunde.
Zunächst müssen die Stirnwände mit den herunter geklappten Dachteilen verbunden werden. Diese
Arbeit lässt sich gut zu zweit erledigen. Einer hält, einer trägt die Klebestreifen auf.
Dann werden die inneren Dachhälften oben am First verklebt. Sind die Dachhälften zu kurz, wie bei dem
hier gezeigten „Modell”, muss ein zusätzlicher Dachwinkel gebaut und aufgeklebt werden.
Dächer mit Überständen sind natürlich schöner. Also kann - beispielsweise aus rotem, braunem
oder dunkelgrauen Fotokarton - der Dachbelag ausgeschnitten und aufgeklebt werden - mit
entsprechenden Überständen an den Seiten und Stirnwänden.
Die in den letzten Abschnitten gezeigten Zeichnungen und das Foto können vielleicht als Anregung für die Verschönerung des Lokschuppens dienen.
Gitterfenster können wie folgt nachgebildet werden. Aus dem transparenten Deckel eines
Schnellhefters werden die Scheiben mit Überstand ausgeschnitten und von innen an die Fenster
geklebt. Das geschieht am Besten auch mit Klebeband, denn die Kinderkleber haften nicht auf
dem Kunststoff. Die Gitter werden mit wasserfesten Filzschreibern aufgezeichnet.
An den Lokschuppentoren können eventuell Scharnierbänder aufgemalt werden, an den Wänden die Fachwerkbalken.
Und ansonsten wird den Kindern schon einfallen, was sich noch alles wie verschönern
lässt. Die hier gezeigte Simpel–Ausführung war jedenfalls bei dem eigenen und den
Nachbar–Kindern auch ohne jeden Zusatzschmuck als Spielzeug lang sehr beliebt.
Schließlich lässt sich die Remise auch gut als Garage oder Stall zweckentfremden.