Auf der früheren H0–Modellbahn des Verfassers wurden ländliche Gebäude aus der
Länderbahnzeit gebraucht. Geeignete Bausätze für die Anlage gab und gibt es reichlich im Angebot der großen Hersteller.
Fast allen gemeinsam ist, dass sich mit ein paar kleineren Änderungen und einer angemessenen Alterung sehr ansehnliche
und realistische Ergebnisse erzielen lassen. Die kleine Schmiede von Fremde Seite
Faller® mag hier als Beispiel
dienen. Sie ist derzeit nicht lieferbar. Es lässt jedoch sicher ein passendes „Objekt” als Ersatz finden.
Das „Weathering” solcher Modelle geht mit ein wenig Übung gut von der Hand.
Wie meist gilt: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
”. Hier folgen daher ein paar Tipps.
Abschnitte dieser Seite:
Anders als viele Pola G–Gebäude (1:22,5) wirkt die kleine Schmiede gut proportioniert. Immerhin würde sie
umgerechnet auf das Vorbild rund 10 × 10 m Grundfläche belegen. Auch die Geschosshöhen
wirken überzeugend.
Letzteres gilt leider nicht unbedingt für die Präsentation des Modells bei Faller®.
Da ist beim Zusammenbau eine Kleinigkeit schief gelaufen - denn kein Architekt würde einen Giebel im Dachgeschoss direkt hinter
einem Schlot anordnen. Die Szenerie wirkt außerdem etwas überladen.
Die Bauanleitung arbeitet vorwiegend mit Fotos und ist gut verständlich. Sie wird auf der Fremde Seite
Produktseite noch zum Download angeboten.
Es wird auch erklärt, wie sich das Gebäudemodell mit einer Beleuchtung ausstatten lässt (nicht im Lieferumfang enthalten).
Gut gefällt uns die Lösung mit beweglichen Schiebetüren für den Hauptraum der Schmiede.
Das hier gezeigte Modell wurde mit einer kleinen Abweichung gebaut. Der innere Schlot liegt auf der anderen Dachseite,
wodurch diese Ansicht besonders attraktiv wirkt.
Eine goldene Regel bei Kunststoffbausätzen lautet, die Teile niemals ohne farbliche Behandlung zu verbauen.
Selbst wenn sich am Farbton dabei nicht viel ändert: Sofern matte Lacke zum Einsatz kommen (egal ob gespritzt oder
mit dem Pinsel aufgetragen), wird der unnatürliche Plastikglanz gebrochen. Bei hellen Teilen besteht außerdem die
Gefahr, dass Licht durchschimmert. Das lässt sich durch einen dunklen, bevorzugt schwarzen Zwischenanstrich
auf der Innenseite der Teile vermeiden. Das wirkt hier auch bei Benutzung der mitgelieferten, schwarzen Papiermaske noch deutlich anders.
Die Teile sollten Sie einfärben, bevor Sie diese von den Spritzlingen trennen. Sie lassen sich dadurch besser halten
und zum Trocknen aufhängen.
Bevor Sie die getrockneten Teile verkleben, müssen Sie an den Klebeflächen und -Kanten die Farbe entfernen. Dabei helfen ein
Cutter (Bastelmesser), ein Dreikantschaber und eventuell Uhrmacher–Schraubendreher für Nuten
(siehe: Modellbauwerkzeug).
Die Fugen bei Natursteinmauern sollten dunkel, die bei Ziegelmauern hell abgesetzt sein. Das erreichen Sie am besten, wenn Sie
diese Teile zunächst in der Grundfarbe bemalen und hervorragend trocken lassen. Bereiten Sie sich nun stark verdünnte, matte
Farbe für die Fugen vor und halten Sie ein fusselfreies Tuch bereit.
Die verdünnte Farbe lassen Sie nun von einem Pinsel in die Ritzen fließen. Das geht leichter, als es klingt. Wischen Sie sofort danach
mit dem straff über einen Finger gespannten Tuch die Oberfläche wieder ab.
Die farbliche Gestaltung besteht aus drei Schritten.
Nach dem ersten und zweiten Schritt wird das Gebäude noch recht neu aussehen. Dem lässt sich jedoch gezielt abhelfen.
Achten Sie bitte darauf, dass Sie beispielsweise das Dach zunächst nicht aufkleben (sofern möglich). Der einfache Grund:
Die Fensterscheiben sollen sauber bleiben und nichts abbekommen, wenn Sie dem Modellhaus mit der
Airbrush–Pistole oder ähnlichen Mitteln zu Leibe rücken.
Eine solche ist für die Alterung unbedingt zu empfehlen.
Beginnen Sie zunächst damit, Details wie einzelne Dachpfannen, Ziegelsteige, Fachwerkbalken und Holzpfosten einzeln
nachzuarbeiten. Das geschah hier mit Farben von Revell®. Seien Sie bei der Wahl der
Farbtöne experimentierfreudig. So bringt ein Hauch Grün oft gute Ergebnisse, beispielsweise bei Holzteilen oder dem Vordach des Modells.
Tipp: Bevor Sie die Dachpfannen behandeln, sollten Sie kurz von unten her dunkle Farbe „darüber nebeln”,
sodass diese nur an den unteren Kanten aufträgt.
Gegen Ende können Sie den unteren Teil des Gebäudes mit verdünnter Staubfarbe spritzen. Das erfordert Übung.
Beachten Sie auch, dass heftige Regenfälle oft Schmutzteile von unten an die Wände schleudern.
Halten Sie sich immer vor Augen, wie Details im Original aussehen. Passen Sie die Technik des Farbauftrags (Pinsel, Pistole,
Läppchen mit Schmutz) und die Farbtöne an das gewünschte Ergebnis an.