Bei Pola G (im Vertrieb von Fremde Seite
Faller®)
gibt es einen Borgward–LKW im Maßstab 1:22,5.
Der Bausatz wird nur kurz vorgestellt, da der Schwerpunkt hier auf Vorkriegs–Fahrzeugen
liegt. 2008 bis 2012 war er nicht im Angebot, kommt aber vielleicht irgendwann wieder.
Das Modell mit Hochpritsche war 2005 im Pola–Aktionsprogramm um günstige 24,95 € zu
haben. Da sich die kleine Tochter des Verfassers schon länger einen „echten” Bausatz zum
Kleben und Montieren gewünscht hatte, wurde das LKW–Modell bei
Fremde Seite Champex–Linden
bestellt (Artikel–Nummer 331 956).
Gewisse Bedenken gab es schon, denn Chiara sollte gerade erst fünf Jahre
alt werden. Aber warum nicht? Einen Versuch war's wert.
Die Bauanleitung kommt wie gewohnt fast ohne Text aus und bietet neben der Teileübersicht auf drei
weiteren Seiten im DIN A3–Format meist recht verständliche
Explosionszeichnungen. Die Kunststoff–Spritzlinge sind wie gewohnt gut detailliert.
Weniger gut gefällt die Pola–typische, lieblose „Handbemalung” mit verdünnter,
schwarzer Farbe. Da das Modell nicht nachlackiert wurde, ist deren Effekt auf den Fotos gut zu erkennen.
Überraschender Weise hatte Chiara mit Bauanleitung und Montage kaum
Schwierigkeiten. Das spricht sehr für die gute Konzeption des Bausatzes. Lediglich bei ein
paar sehr kleinen Teilen und kniffligen Klebungen war die väterliche Hilfe gefragt. Besondere Freude
machte der damals noch Kleinen das Suchen und Abtrennen der Teile mit einem Seitenschneider.
In der Tat war es auch der Papà, dem das einzige Missgeschick unterlief.
Die Spurstange der beweglichen Lenkung ist wie auch beim Lanz Bulldog
nicht scharf genug gebogen. Beim Versuch, den starken Draht einzusetzen, brach eine der Ösen des
Lenkhebels an der Vorderrad–Aufhängung. Das Malheur liess sich
jedoch mit Klebstoff und einer kleinen Polystyrol–Verstärkung aus der Welt schaffen.
Tipp: Feilen Sie die Spurstange an den Knickstellen rechtwinkliger. Mit Biegen ist da nicht viel zu holen.
Heckklappe und Seitenwände der Pritsche sind nur eingeclipst und lassen sich öffnen.
Die Haltenasen für die Verrieglung sind jedoch recht labil und können leicht abbrechen.
Die Passgenauigkeit der Teile überzeugt restlos, die Detaillierung ist ebenfalls gut.
Borgward baute ab 1947 das Modell B1000. Mitte 1952 folgte der äußerlich baugleiche B1500,
den es wahlweise mit einem 1,8 l Benzin– oder Dieselmotor
aus dem Hansa 1800 gab. 1954 wurde das Führerhaus verbreitert und als Benzinmotor eine
Ausführung mit 1,5 l Hubraum verwendet. 1959 und 1960 hieß das Modell dann B511.
Wer einen LKW aus dieser Zeit als Gartenbahn–Modell sucht, ist mit dem
Borgward–Bausatz bestens bedient. Die Teile sollten jedoch neu lackiert werden.