Nicht wahr - jetzt, wo Sie das Schild sehen, fällt Ihnen auf, wie oft Sie solchen Hinweisen schon begegnet
sind. Das Zeichen zeigt die Lage von Wasseranschlüssen unterhalb des Gehwegs oder Straßenbelags an.
[ b ].
Die Bedeutung der Aufschriften ist schnell erklärt. Der Buchstabe „H”
weist auf einem Hydranten hin. Dessen Nennweite wird dahinter in Millimeter angegeben
(typisch: 100, 125, 150). Darunter ist ein waagerechter Strich, der das Schild symbolisieren
soll, mit einem senkrechten, kurzen Strich in der Mitte. Rechts oder links von diesem
Strich wird die seitliche Entfernung des Hydranten in dieser Richtung zu dem Schild in Metern
angegeben, und darunter in der Mitte, wie weit der Anschluss gerade vor dem Anbringungsort des Zeichens liegt.
Früher waren die Schilder oft an Hauswänden oder Zäunen in vergleichsweise niedriger
Höhe angebracht. Heute finden sie sich meist an den Masten von Verkehrsschildern in mehr
als 2 m Höhe. Der Grund hierfür leuchtet ein:
Parkende Autos sollen den Blick auf das Zeichen nicht versperren - es wird schließlich auch bei
Einsätzen der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks benötigt.
Hier folgt ein zweiteiliger Bastelvorschlag: für die Schilder und die dazu gehörigen Hydranten–Deckel.
Abschnitte dieser Seite:
Früher waren die Hydrantenschilder aus lackiertem oder gar emailliertem Blech. Heute sind es meist
Kunststoff–Bausätze, bei denen in vorgestanzte Kästchen Leerfelder oder Zeichen eingeclipst werden können.
Als Schriftart kommen fast ausnahmslos DIN 1451 Mittelschrift alt und Fette Engschrift zum Einsatz.
[ b ].
Die Schellen für die Befestigung an Masten haben oft ganz verschiedene Formen - da hat der Modellbauer bei der Nachbildung also freie Hand.
Die Schilder lassen sich leicht mit Hilfe eines Tintenstrahl–Druckers nachbilden (dazu
weiter unten mehr). Nicht ganz so einfach ist es mit den Deckeln der Wasseranschlüsse,
die aus Gusseisen bestehen. Hier bietet sich die Ätztechnik
an. Die Vertiefungen haben ein zwei bis drei Millimeter, das wären auf den Maßstab
1:22,5 umgerechnet knapp ein bis anderthalb Zehntel Millimeter. So geringe Werte lassen sich leicht präzise Ätzen.
Auf dem zweiten Foto ist gut zu sehen, dass der Steg in der Mitte des Deckels als einziges
Teil blank gelaufen ist. Das liegt daran, dass er ein wenig höher liegt als die Umgebung.
Der Steg dient als Gegenstück für einen Haken, mit dem Straßenarbeiter oder Feuerwehr–Leute den Deckel aus seiner Halterung heben können.
Außerdem ist die Senke unterhalb des Stegs natürlich deutlich tiefer als die
„Gravuren” der Deckel. Das lässt sich bei einem Ätzteil mit einem Durchbruch und einem darunter geklebten Füllstück nachbilden.
Nicht jede(r) wird auf seinem (ihrem) Computer die nötigen Schriftarten für die
Druckvorlagen haben. Das ist aber kein Problem: Bei den Downloads
werden für die Montage geeignete Bilddateien mit einer Erklärung zur Vorgehensweise als
PDF–Datei angeboten.
Sie benötigen nur noch ein Bildbearbeitungs–Programm, mit dem die gewünschten Zahlen
von der einen Vorlage in das Druckbild kopiert werden können.
Wer ein Schild aus der Vor–Plastik–Ära nachbilden möchte, hat bei der Platzierung der Ziffern
ziemlich freie Hand, solange das Prinzip erhalten bleibt. Die Vorlagen sind für eine Druckauflösung von
1.200 dpi (Punkte je Zoll) ausgelegt.
Wenn Sie bei Ihrem Bildbearbeitungs–Programm keine gewünschte Druckgröße in Millimeter angeben können, haben Sie zwei Möglichkeiten.
Drucken Sie mit einem Tintenstrahl–Drucker auf hochglänzendes Papier. Warten
Sie die Trocknung gut ab, bevor Sie das Schild ausschneiden. Die Ecken werden am
Besten mit einem scharfen Bastelmesser oder einer gebogenen Nagelschere ausgerundet.
Fertigen Sie sich bei den größeren Maßstäben eine Trägerplatte aus Blech oder Polystyrol,
wenn Sie neuzeitliche Schilder nachbilden, und lackieren Sie diese hinten hellgrau. Kleben Sie
dann das gedruckte Schildchen auf und lackieren Sie die Ränder rot nach.
Wenn Sie die Schilder im Freien verwenden möchten, sollten Sie die Drucke auf
Vorder– und Rückseite mit seidenmattem Klarlack versiegeln, bevor Sie diese anbringen.
Die Nachbildung der Schilder dürfte wohl erst ab Baugröße
H0 Sinn machen, bei kleineren Maßstäben wird nichts mehr zu erkennen sein.
Die folgende Tabelle listet die benötigten Modell–Maße für die gängigen
Nenngrößen ab H0 auf. Die Maße sind in Millimetern angegeben.
Nenngröße | Maßstab | Breite | Höhe |
---|---|---|---|
H0 | 1:87 | 2,9 | 2,3 |
0 | 1:45 | 5,55 | 4,44 |
0 | 1:43,5 | 5,75 | 4,6 |
I | 1:32 | 7,8 | 6,25 |
II | 1:22,5 | 11,1 | 8,9 |
Die zum Download angebotenen Bilddateien sind für Baugrößen unterhalb
0 nicht geeignet. Ihre Auflösung ist einfach zu hoch, das Ergebnis wird dadurch unerfreulich unscharf.
Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich.
Beim beidseitigen Ätzen müssen die Tiefe der Anätzung vorne
und der Durchätzung von hinten in einem angemessenen Verhältnis zu einander stehen.
Da das Maß der Tiefätzung vorne bekannt ist (maximal 0,15 mm),
ist damit auch die Stärke des zu ätzenden Messingblechs so gut wie festgelegt: Es sollte
keinesfalls stärker ausfallen als 0,4 (besser nur 0,3) Millimeter.
Für die Ätzteile steht ebenfalls ein Paket zum Download bereit.
Es besteht aus den Zeichnungen für Vorder– und Rückseite in einer Auflösung von
600 dpi (allerdings
noch ohne Passerkreuze) sowie einer Erläuterung als PDF–Datei.
Wer die Deckel ätzen (lassen) will, sollte darüber nachdenken, Mehrfach–Nutzen anzulegen.
Daher fehlen auch die Passerkreuze: Sie machen erst beim Anlegen der endgültigen Vorlagen
Sinn. Die Striche der Kreuze sollten bei dieser Auflösung mindestens drei Pixel
(Bildpunkte) breit sein. Der Nutzen, wie er hier verkleinert abgebildet ist, hat eine
Größe von 5 × 4 cm.
Tipp: Die geätzten Deckel sollten Sie keinesfalls mit der Blechschere
ausschneiden, sondern stets mit einem ganz feinen Sägeblatt absägen. Alternativ dazu
können die Haltestege zuerst mit etwas Abstand zu den Teilen abgezwickt, dann gekürzt und zum Schluss verfeilt werden.
Die kleinen Rechtecke mit den Durchbrüchen sind Abstandshalter für die Hakenöffnungen
in der Mitte der Deckel. Sie werden passend unter die Durchbrüche geklebt oder gelötet und darunter wiederum ein Verschlussblech.
Als zusätzliches Teil gibt es noch einen Gasanschluss–Deckel dazu.
Die Deckel sind an der Oberfläche rostig. Lediglich der Mittelsteg der Haken–Öffnung
ist stets blank abgelaufen, da er minimal höher steht als der Rest der Oberfläche.
Das lässt sich leicht nachbilden. Die Deckel werden zunächst Rostfarben gespritzt oder bemalt.
Nach der Trocknung kann der Mittelsteg dann mit dem Pinsel Aluminium–farben abgesetzt werden.
In der verkleinerten Vorschau oben ist das nicht zu erkennen, aber an den Enden der Stege
sind kleine Tiefätzungen, die diese Arbeit erleichtern.
Bei den Downloads
finden Sie die benötigten Vorlagen in zwei getrennten Paketen (Registrierung erforderlich). Nicht jeder
wird die Deckel ätzen können oder wollen. Mit den Hydrantenschildern alleine können Sie sich jedoch
auch schon ein typisches, kleines Ausstattungs–Detail basteln, das die Anlage oder das
Link zum Glossar
Diorama wieder ein wenig realistischer wirken lässt.