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Der schwäbische selfmade-man Ernst Heinkel war schon lange von
Hochgeschwindigkeits–Flugzeugen begeistert. Zehn Jahre nach der Gründung seines Werks in
Warnemünde kam der erste große Erfolg. 1932 hatte gerade der Siegeszug der Junkers
Ju 52/3m begonnen. Diese Maschinen hatten jedoch
einen erheblichen Luftwiderstand und flogen daher im Linienverkehr etwa 190 Kilometer in der Stunde.
Im gleichen Jahr war aber auch der Jungfernflug der ersten Heinkel HE 70 „Blitz”,
die ursprünglich für den schnellen Postdienst geplant worden war. Diese Stromlinien–förmige Maschine
erreichte 1933 mit 355 km/h einen neuen Geschwindigkeits–Weltrekord.
Manche Quellen sprechen sogar von 377 km/h.
Das Flugzeug bot Platz für zwei Mann Besatzung und vier, maximal fünf Passagiere. 1934
eröffnete die Deutsche Lufthansa AG versuchsweise ein „Blitz–Netz”, das Berlin mit Hamburg, Köln und Frankfurt am Main verband.
1935 verlangte die Luftwaffe nach einer größeren, mindestens ebenso schnellen Variante.
So wurde die zweimotorige HE 111 auf Basis der HE 70 „Blitz” entwickelt.
1935 wurden bei Focke–Wulf erste Überlegungen zu einem schnellen Mittelstrecken–Flugzeug
angestellt. Die 1936 der Deutschen Lufthansa AG vorgelegten Studien führten zu einer
sofortigen Beauftragung für den Bau der viermotorigen Tiefdecker–Maschinen, die fast gänzlich
aus Metall bestanden. Lediglich im hinteren Teil waren einige Flächen aus Gewichts–Gründen mit Stoff bespannt.
Am 27. Juli 1937 absolvierte die erste FW200 „Condor” ihren
Probeflug und überzeugte auf Anhieb. Gegenüber diesem Muster wurde die spätere
Ausführung (drei Prototypen und neun Nullserien–Modelle) nur geringfügig verändert.
Die erste Serienmaschine flog 1938 in 24 Stunden und 56 Minuten nonstop
von Berlin nach New York und - wegen der über dem Atlantik
vorherrschenden Windrichtung - in nur knapp 20 Stunden wieder zurück. Das Flugzeug
bot Platz für 26 Passagiere und hatte eine Reichweite von über 3.500 Kilometern.
1940 von der Luftwaffe angestellte Versuche, die bisher gebauten FW200
militärisch nutzbar zu machen, verliefen nicht sehr erfolgreich. Die Motorisierung war zu
schwach. Eine der Maschinen wurde später Hitlers persönliches Flugzeug.
Nach dem Vertrag von Versailles durften in Deutschland keine
größeren Flugzeuge gebaut werden. So beschäftigte sich der damals schon bekannte
Konstrukteur von Flugbooten, Claude Dornier, offiziell mit kleinen
Wasser–Flugzeugen wie beispielsweise der einmotorigen „Libelle” (1922). Gleichzeitig
ließ er aber in einem Zweigwerk bei Pisa in der Toskana (Italien) die
GSII entwickeln und bauen, die
bald nur noch „Wal” genannt wurde. Das obere Bild zeigt eine viermotorige Dornier „Superwal” um 1928, deren vier Motore je
480 PS leisteten (Foto: Deutsche Lufthansa
AG / DLHD 3066-12-12).
Ein typisches Merkmal der „Wale” waren die oberhalb der Schulterdecker–Tragflächen
hintereinander angebrachten Motoren, von denen der vordere zog und der hintere schob. Heute
ist bekannt, dass diese Anordnung strömungstechnisch nicht besonders günstig ist. Dennoch
waren diese Flugboote 15 Jahre lang ideal für zivile und militärische Aufgaben.
Insgesamt wurden schätzungsweise 300 bis 320 Exemplare in zahlreichen Varianten gebaut.
Mehrere Wal–Flugzeuge starteten regelmäßig von Katapult–Schiffen aus zum Flug
über den restlichen Südatlantik, was eine bedeutende Verkürzung der Reise– und
Zustellungszeit erbrachte. 1932 umrundete eine „Wal” innerhalb von drei Wochen die Erde - mit 60.000 Kilometer Flugstrecke.
Professor Dornier hatte schon immer eine Neigung zu Riesen–Flugzeugen gehabt. 1926
begannen die Planungen für einen Giganten, die Do X.
Die Maschine hatte je sechs Zug– und Schub–Propeller und flog im Juli 1929 zum ersten Mal.
Im Oktober wurde startete die Do X
zum ersten regulären Flug - mit zehn Mann Besatzung, 150 zahlenden und neun blinden Passagieren.
Das zweite Foto zeigt die Maschine nach der Umrüstung auf stärkere, wassergekühlte Motoren amerikanischer
Bauart. Damit startete sie - im Dienste der Deutsche Lufthansa - erstmalig 1930.