Heute wird oft - fälschlich - der Ausdruck „Zeppelin” verwendet, obwohl ein (Starr–) Luftschiff
gemeint ist. Ferdinand Graf von Zeppelin - geboren 1838 - war allerdings eine, wenn nicht die entscheidende Kraft
bei der Luftschiff–Entwicklung. Er begann die Entwicklung seiner Starr–Luftschiffe im Jahr 1892.
Am 2. Juli 1900 stieg dann die „LZ1” erstmalig über dem Bodensee auf.
Der Graf war mehr an der militärischen als der zivilen Nutzung interessiert. Tatsächlich sollten seine Luftschiffe
im ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielen. Sie konnten höher fliegen als die meisten Flugzeuge jener Zeit und dabei
mehr Nutzlast - sprich: Bomben - transportieren.
Zeppelin erlebte das Ende des Kriegs nicht mehr, er starb 1917.
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Der Nachfolger Zeppelins, Dr. Hugo Eckener, legte eher auf eine friedliche Nutzung
der Luftschiffe Wert. 1921 verlangten aber die Siegermächte auf Grund des Vertrags von Versailles die
Auslieferung der zwei nach dem Krieg gebauten Exemplare. Damit stand der Bau zunächst still.
1924 kam jedoch eine große Chance. Bei einem Luftschiff–Unglück waren in Amerika 44 Menschen tödlich verunglückt.
So gelang es, den Auftrag für einen „Zeppelin” nach Deutschland zu holen. Geld sollte es allerdings
nicht dafür geben, da der Aufwand mit Reparations–Leistungen verrechnet wurde.
Eckener überführte die „LZ 126” persönlich im Oktober 1924. Die unproblematische
Reise dauerte 81 Stunden und führte von Friedrichshafen nach Lakehurst, wo die
Ankömmlinge begeistert gefeiert wurden. Das Luftschiff wurde in ZR-3
„Los Angeles” umbenannt und verrichtete seinen Dienst bis 1932.
Im Juli 1928 wurde das nächste Luftschiff getauft, die LZ 127 „Graf Zeppelin”.
1929 erfolgte eine Welt–Umrundung, und 1930 wurde der transatlantische Flugdienst aufgenommen.
Hugo Eckeners friedliche Vorstellungen vom Völker verbindenden Luftschiff–Verkehr vertrugen sich nicht
so recht mit denen der Nationalsozialisten, die im Januar 1933 die Macht ergriffen hatten. Diese waren jedoch
daran interessiert, die Popularität der „Zeppeline” für Propaganda–Zwecke zu missbrauchen.
So übernahm die 1935 gegründete, staatliche Deutsche Zeppelin–Reederei (DZR) den Luftschiff–Betrieb.
Welche Art von „Verzierung” die Heckflossen der Giganten fortan trugen, lässt sich leicht denken.
Am 4. März 1936 unternahm die (damals: „der”) LZ 129, benannt nach dem Reichspräsidenten
Hindenburg, die erste Testfahrt. Luftschiffe fliegen nicht, sie fahren. Das ist der korrekte Ausdruck.
Es war wegen eines Link zum Glossar
Embargos der USA nicht geglückt, unbrennbares Helium
als Trag–Gas zu bekommen. Das 248 Meter lange Luftschiff mit 41 Metern Durchmesser
wurde daher mit 200.000 Kubikmetern Wasserstoff gefüllt.
Am 6. Mai 1937 geschah dann bei der Landung in Lakehurst ein spektakuläres Unglück.
Das Heck der „Hindenburg” fing Feuer, und innerhalb von Sekunden stand das größte Luftschiff aller
Zeiten in Flammen. Angeblich soll sich der Lack der Hülle elektrostatisch aufgeladen und so die Entzündung verursacht haben.
Mit dem Unglück war das Vertrauen der Fahrgäste geschwunden. Den endgültigen Schlussstrich zog der Krieg.
Im März 1940 ließ Hermann Göring mit wahrer Zerstörungs–Lust alle Luftschiffe, Hallen, Unterlagen und
Konstruktions–Materialien abwracken oder vernichten.