Die Modellbahnanlage im zweiten Stock blickt auf eine langjährige Tradition zurück, die ihren Anfang Ende der zwanziger
Jahre des vergangenen Jahrhunderts fand. Da bauten Gymnasiasten der Hansestadt Hamburg mal hier, mal da ihre Modelleisenbahn
im Maßstab 1:32 auf.
Irgendwann wurde der Platzbedarf jedoch zu groß, sodass die Stadt den Modellbahnfreunden größere Räume zur Verfügung stellte.
1931 wurde ein Verein gegründet. Nach einer durch den Krieg bedingten Pause wurde am 7. Oktober 1949 die Anlage im „Museum
für Hamburgische Geschichte” eröffnet - diesmal stationär.
Nach einigen Pannen und Katastrophen gab es Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts einen Neuanfang mit neuem Schienenmaterial
und einer neuen Elektrik. Wir berichten von einem Besuch im April 2012.
Abschnitte dieser Seite:
Ursprünglich wurde bei der Ausstellung ein Betriebstag im Bahnhof Hamburg–Harburg dargestellt. Das war recht pfiffig, weil
da so ziemlich alles vorkam, was das Herz des Eisenbahnfreunds höher schlagen lässt. Noch um einiges interessanter ist jedoch
das heutige Thema, eine Museumsbahn, weil da Fahrzeuge aus allen Epochen (angefangen vom „Adler” bis hin zum
ICE) präsentiert werden können. So gibt es ebenso
eine preußische T3–Dampflok und Güterwagen der Gattung Schwerin und Elberfeld
zu bewundern wie auch moderne 26,4 m–Reisezugwagen.
[ ± ].
Wirkungsvoll: gemalte Kulisse.
Die Anlage belegt 250 m² des 600 m² großen
Saals. Die Züge werden (Computer–gestützt) analog mit einem System von Gahler &
Ringstmeyer gesteuert. Wahlweise kommen ein Drucktastenstellwerk oder ein Bildschirm–Stellwerk zum Einsatz.
Ein knappes Drittel der Fahrzeuge sind Eigenbauten. 2010 wurden über zwei Millionen Besucher gezählt. Jedes Jahr legen die
verwendeten Loks und Wagen rund 130 km zurück - da bleibt Verschleiß nicht aus …
Die Einweihung des neuen Saals am 7. Oktober 1949 begann gleich mit dem bekannten „Vorführeffekt”: Nichts klappte, wie es
sollte. Das ändert jedoch nichts daran, dass danach über 40 Jahre lang ein Betrieb ohne nennenswerte Störungen möglich war.
[ ± ].
Zwei „Schwerin”, ein Omm52.
So mancher Modellbahner wundert sich wahrscheinlich, warum wir hier im Elektrik–Bereich so eindringlich
zur Sorgfalt mahnen. Leider hat der
Fremde Seite
MEHEV (Modelleisenbahn Hamburg e.V.)
zweimal die unangenehmen Folgen von Nachlässigkeiten in diesem Bereich zu spüren bekommen.
Im Frühjahr 1994 fiel die Anlage durch einen Kurzschluss komplett aus. Das Problem konnte erst im Dezember gelöst werden.
1995 verlangte ein Brandschutzgutachten eine vollständige Neuverkabelung der Anlage.
[ ± ]. Dampflok der Baureihe 41.
Dank großzügiger Spenden und des eifrigen Einsatzes der Mitglieder wurden diese Probleme inzwischen jedoch gemeistert, sodass sich
Besucher wieder an der erzieherisch wertvollen Anlage erfreuen können.
Besonders ältere Besucher werden sich dem Reiz der Ausstellung kaum entziehen können, zumal es da auch einige
Tin Plate–Modelle und Handarbeiten aus den ganz frühen Modellbahnjahren zu sehen gibt. Rund
30 % der Modelle sind Eigenbau.
Sehr angenehm fallen die großzügigen Radien der Gleisanlagen auf. Da winkelt kein Zug ab, trotz der 180°–Wenden.
[ ± ]. Hafen und Pfeilerbahn.
Bei „Modelleisenbahn in Hamburg” denken die meisten sicher zunächst an das Miniatur–Wunderland in der Speicherstadt.
In der Tat besteht zwischen dem „MiWuLa” und dem MEHEV eine Kooperation. Die beiden Ausstellungen lassen sich
jedoch kaum miteinander vergleichen und verfolgen unterschiedliche Ziele.
Die Anlage im hamburgmuseum vermag allerdings ebenfalls durch Zahlen zu beeindrucken.
Quelle: Fremde Seite
MEHEV (Modelleisenbahn Hamburg e.V.).
Nach den Pannen von 1994 und den Auflagen von 1995 wurden die alten Gleise mit dem Mittelleiter durch Zweischienen–Zweileiter–Gleise
ersetzt. Das bedingte natürlich auch einen Umbau sämtlicher Triebfahrzeuge - ein riesiges Unterfangen.
Dank entsprechender Medienresonanz und durch die sehr aktiven Mitglieder konnte die Anschubfinanzierung für dieses Vorhaben gesichert
werden. Damit war das ursprüngliche, pädagogische Ziel des Professors Walter Hävenick aus dem Jahr 1946 (da wurde der Vorsitzende des
Vereins zum Direktor des Museums) weiter ermöglicht.
Drei gute Nachrichten vorab: Erstens ist das Museum für Hamburgische Geschichte auch in den anderen Bereichen sehr sehenswert.
Zweitens ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Und drittens ist auch der Eintrittspreis für Erwachsene,
der den Besuch der Anlage beinhaltet, mit 8,- € mehr als moderat (und mit der „Hamburg Card”
noch günstiger). Dieser Ausweis rechnet sich bei einem Hamburg–Besuch auf jeden Fall und beinhaltet die kostenlose
Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Besucher des Miniatur–Wunderland erhalten am selben und dem Folgetag eine Ermäßigung.
Die Modellbahnanlage ist Dienstag bis Samstag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, an Sonn– und Feiertagen bis 18:00 Uhr.
Die Vorführungen finden um 11, 12, 14, 15 und 16 Uhr statt, sonntags ab 11:00 Uhr und zuletzt um 17:00 Uhr.
Sie erreichen das Museum wahlweise mit der U3 (Haltestelle St. Pauli), mit den
Bussen der Linien 112, 36 und 37 oder den S–Bahnen 1, 2 oder 3 von den Landungsbrücken aus (etwa zehn Minuten Fußweg).