Alljährlich veranstaltet das Fremde Seite
Frankfurter Feldbahn–Museum am ersten Sonntag im Mai einen
„Modellbautag”. Der Verfasser ist seit 2004 dabei.
Seit 2006 wirken auch Mitglieder aus dem Fremde Seite
Buntbahn–Forum und der
Fremde Seite
IG Spur II
bei dem Treffen mit. Neben dem gemeinsamen Betrieb von Schauanlagen und der Möglichkeit, eigene Modelle zu zeigen,
ist die Veranstaltung wegen der Gelegenheit für ein persönliches Fachgespräch sehr beliebt geworden. Einige Teilnehmer
hatten schon beachtliche Anreisewege, zum Beispiel aus der Schweiz, dem Norden oder hohen Osten in Deutschland.
Hier folgen Eindrücke der Modellbautage von 2006 bis 2009 mit einigen Bildern. Dabei dreht es sich nicht
nur um Feldbahnen, sondern allerlei Eisenbahnmodelle in den Maßstäben 1:22,5, 1:13,3
und sogar 1:8 - und natürlich auch ein bisschen um die echte Feldbahn, die an solchen Tagen
natürlich auch durch das Rebstockgelände dampft.
Abschnitte dieser Seite:
Das Frankfurter Feldbahn–Museum befindet sich in Frankfurt am Main nahe beim Rebstock–Park. Es ist recht groß und
genießt international wie lokal einen sehr guten Ruf - und das zu Recht. Außer während der Sommerferien wird dem Publikum jeden Monat
an einem Sonntag ein Fahrtag geboten. Dabei fahren meist Dampflok–bespannte Klein–, Feldbahn– oder
Heeresfeldbahn–Züge auf die inzwischen großzügige Strecke im Park.
Nach dem Schrebergartengelände, das Museum und Park noch trennt, folgt ein Gleisdreieck. An dessen Enden liegen
Umsetzgleise (auf der Messeseite sogar an zwei Haltestellen), sodass die Züge stets mit umgesetzter und gewendeter Lok in den
Bahnhof zurück kehren. Eine Fahrt dauert beachtliche 45 bis 50 Minuten.
Im Museum selbst können Besucher viele liebevoll restaurierte Originalfahrzeuge betrachten. Dazu gibt es etliche
Schautafeln, Dioramen und Ausstellungsstücke kleinerer Art, die den Feldbahnbetrieb wieder lebendig scheinen lassen - ob nun
als Gruben–, Trümmer–, Torf– oder Industriebahn, bei Waldbahnen oder Schotterwerken.
Den Betreibern, den Mitgliedern und dem Vorsitzenden, Udo Przygoda, ist die Begeisterung anzumerken. Mit genau
dieser Freude werden die Besucher versorgt. So ist an Fahrtagen um bescheidene Preise Kaffee und Kuchen, leckere Bratwurst und
der viel gelobte „Ebbelwoi” (Apfelwein) zu haben. Wasser, Limonaden oder Bier gibt es natürlich auch.
Der Höhepunkt jedes Besuchs ist jedoch die rumpelnde Fahrt, für die es stilgerechte
Edmonsonsche Fahrkarten an der Kasse gibt. An regulären Fahrtagen pendelt
oft auch noch ein Zug mit Grubenwagen zwischen Lokschuppen und Wagenhalle hin und her - zur Freude der Kinder.
[ ± ]. 7. Mai 2006: Echtdampf.
2005 etwa war im Buntbahn–Forum und anderswo das IIf–Fieber
ausgebrochen. „Domino”–Module standen hoch im Kurs. Diese Bewegung war nicht nachhaltig. Zu den
wichtigsten Enthusiasten dürfte der Schweizer Fremde Seite
Marcel Ackle gehören.
Das war jedoch schon vorher so.
Der Verfasser war in diesem Bereich auch kurzzeitig aktiv. Erfahrungen wurden beim Bau von drei Standard–konformen Moduln
und mit der Entwicklung der inzwischen bekannten „Buntbahner–Lore”, einem 1:22,5–Muldenkipper
nach DIN 5971, gemacht. Zwei Modelle sehen Sie auf dem dritten Bild des Abschnitts.
[ ± ]. Ein Holzkipper.
Dem entsprechend war der Modellbautag 2006 noch von Feldbahn–Themen und –Modellen geprägt.
Auf dem ersten Bild des Abschnitts zündet „Flachschieber” gerade das Feuer in seiner Echtdampflok „Anne”.
Das nächste Foto zeigt einen funktionalen und wunderbar gealterten Holzkipper.
Auf allen Bildern des Abschnitts sind vom Verfasser erbaute Segmente zu sehen. Der Weichenstellhebel auf dem dritten Bild
sollte sich als Sorgenkind erweisen: die recht breite Echtdampf–Lok kam auf dem Nachbargleis nicht gut daran vorbei.
Auch 2007 stand die Veranstaltung noch ganz im Zeichen der Feldbahnmodelle. Die Resonanz war jedoch schon bedeutend größer.
Mehr Aussteller und Besucher fanden ihren Weg zu der Ausstellung.
In diesem Zusammenhang ist es weniger interessant: Alljährlich wird jedoch auch eine große
LGB®–Spielanlage für Kinder aufgebaut.
2008 gab es eine Art „Notlösung”. Da es nur wenige Exponate von Feldbahnmodellen aus Kreisen von Buntbahn und
IG Spur II gab, wurde auf dem Boden der Halle ersatzweise eine Modellbahn–Anlage
in Nenngröße II (Meterspur) aufgebaut.
Das war natürlich weniger praktisch, da stets die Gefahr bestand, dass ein Besucher - ob erwachsen oder Kind - unachtsam darüber
stolpert und die Handarbeitsmodelle dabei beschädigt. Alles in allem ging es glimpflich ab. Für 2009 wurde jedoch besser
geplant. Die doch beachtlich große Anlage sollte auf Biertische aufgeständert werden.
[ ± ]. 2009: die Schauanlage steht.
Auf fast 50 Biertischen wurde von Heiko Möller und seiner Gefährtin
(Fremde Seite
„Kleine Laster”) zusätzlich zu den Gleisen eine lange Straße für
ferngesteuerte Lastwagen in den Maßstäben 1:24 und 1:25 aufgebaut. Diese
wurde auch von anderen Ausstellern gerne benutzt, um ihren LKW ein wenig Auslauf zu gönnen.
Der Vortag der Veranstaltung am 3. Mai 2009 war dem Aufbau gewidmet, der zum Glück jedoch schon früh beendet werden konnte.
Am Sonntag trafen dann nach und nach die anderen Aussteller ein und belebten die Halle bald mit hervorragenden Modellen. Auf
besondere Aufmerksamkeit durften dabei die ausgezeichneten Feldbahn–Modelle im Maßstab 1:8
hoffen, deren kleine Anlage entlang der einen Seitenwand aufgebaut war. Der Verfasser traute sich, das Fahrwerk der
Decauville 1 in besseres Licht zu rollen - das war ein purer Genuss!
[ ± ]. 2009: der Sandladeplatz.
Ein wichtiges Thema der Ausstellung 2009 war die Umladung Straße zu Schiene oder anders herum. Nahe bei den Eingangstoren
wurden zwei attraktive Umladestellen aufgestellt: der Sandladeplatz, an dem eine Planierraupe und ein ferngesteuerter Bagger
für „Action” sorgten, und der wunderbare funktionale Bockkran des Buntbahn–Mitglieds
„Handi72”. Zum Bockkran gesellten sich zwei ferngesteuerte Büssing–LKW - mit kippbarer Ladefläche und selbst gebauten „Trilex”–Felgen.
Im vorletzten Abschnitt dieser Seite möchten wir ein paar Beispiele für die Qualität und Vielfalt der Ausstellungsstücke zeigen.
Das erste Bild zeigt den inzwischen viel weiter gediehenen Rohbau der Feuerbüchse einer preußischen T3,
aus Messing gefertigt von A. Käsemann. Da lacht das Herz des engagierten Modellbauers.
Die Echtdampf–Mallet. [ ± ].
Ein wahres Highlight - auch wörtlich - war 2009 die Mallet
des Buntbahners „Kolbenfresser”. Der funktionale Turbogenerator, die Speisepumpe und Schmierpumpe
schlucken viel Dampfkraft - und sie fährt doch, und zwar sehr gut! Nur das hochfrequente Geräusch
des Turbogenerators stört ein wenig - es war durch die ganze Halle zu hören. Sehen Sie sich auch ein
Großbild der Lokführerseite der live steam–Dampflok an.
Der Verfasser dieser Zeilen zeigte sein Langzeit–Projekt im noch recht unfertigen Zustand: das
1:22,5–Modell der 99 021 der Inselbahn Wangerooge
im Zustand der Reichsbahn nach ihrem ersten Umbau. Auf der Heizerseite hat es immerhin schon ein Sandfallrohr und die
Steuerung, auf der Lokführerseite den Kohlekasten. Viel mehr tat sich seitdem allerdings nicht.
Natürlich gab es noch viel mehr zu sehen - das würde an dieser Stelle jedoch zu weit führen. Wenn es Ihnen möglich ist,
überzeugen Sie sich am besten selbst.
Die Veranstaltung bietet einige einzigartige Vorteile. Dazu gehört ganz sicher die Kombination aus echter Feld– und Kleinbahn
im Betrieb mit den ausgezeichneten Modellen - davon viele ebenso im Betrieb. Der andere entscheidende Punkt sind die vielen
Gelegenheiten zu einem persönlichen Gespräch und zum Kennenlernen für Menschen, die sich ansonsten nur aus Foren und
dem Verkehr per E-Mail kennen.
Dazu kommt die Gelegenheit für andere Besucher, hervorragenden Modellbau „live” zu
erleben. Ein gutes Beispiel dafür sind die Arbeiten von Marcel Ackle, der
2009 leider nicht teilnehmen konnte. Seine Arbeiten stehen denen von
Fremde Seite
Chuck Doan
(englisch) in nichts nach.
Sie lieben Hintergrundinformationen und Bilder? Dann schauen Sie doch einmal im Buntbahn–Forum die Beiträge und Galerien
zu den Veranstaltungen an. Vergessen Sie jedoch bitte nicht, sich vorher einen Kaffee zu kochen - die Nacht könnte lang werden!
Ein guter Einstieg ist der Beitrag zum Fremde Seite
Termin 2009 im FFM.
Ganz abgesehen vom Modellbau ist jeder Fahrtag bei der rührigen Museumsbahn ein Erlebnis für Jung und Alt. Besonders erfreulich
ist auch das Engagement für Kinder und Menschen mit Einschränkungen.
Von unserer Seite aus jedenfalls ein herzliches „Dankeschön” an die Museumsbetreiber für die stets großartige Unterstützung!