Eine Personen–befördernde Modellbahn hat auch einiges für sich. Dabei ist zwar alles deutlich größer (und vor allem
schwerer) als bei daheim handhabbaren Modellen, dafür ist der Reiz jedoch ein ganz anderer - nicht besser oder schlechter, eben anders.
Gängige Spurweiten sind (außer bei einer noch größeren Parkbahn) 5" und 7,25
/ 7¼ Zoll. Die Umrechnung der Spurweiten ist noch
einfach: 5 Zoll entsprechen 5 × 25,4 mm, also
127 mm, 7¼ Zoll
gut 184 mm Spurweite (aufgerundet 185).
Nicht ganz so einfach ist das bei den Maßstäben der Modelle. So wird beispielsweise eine Meterspur–Lokomotive
bei 184 mm Spurweite etwa den Maßstab 1:5,4 haben,
eine Lok nach Regelspur–Vorbild hingegen „nur” 1:7,8 (aber eventuell doch
schwerer sein, je nach Vorbild). Das Bild zeigt die „Solingen” der ehemaligen Barmer Bergbahn, hergestellt
von Krauss in München, die im Maßstab 1:5,4 gehalten ist. Die folgende Tabelle gibt einen
Überblick über gängige Maßstäbe und Spurweiten.
Spurweite | 600 mm | 1.000 mm | 1.435 mm |
---|---|---|---|
5 Zoll (127 mm) | Maßstab 1:4,72 | Maßstab 1:7,87 | Maßstab 1:11,3 |
7¼ Zoll (184 mm) | Maßstab 1:3,26 | Maßstab 1:5,43 | Maßstab 1:7,8 |
Auf der folgenden Seite stellen wir ein paar Eindrücke von Fahrtagen beim
Fremde Seite
Dampfbahn–Club Taunus aus dem Sommer 2006 vor.
Abschnitte dieser Seite:
Die Tochter des Verfassers und dieser selbst waren der Einladung eines Gastfahrers gefolgt. Schon bei der Ankunft wurden da
Erinnerungen wach. Zu den ersten Mitgliedern des Clubs gehört wohl auch ein ortsansässiger ehemaliger Spielwaren– und
Haushaltswaren–Händler, bei dem der Autor in noch jungen Jahren Kunde war (wegen der Modelleisenbahn, natürlich,
nicht wegen Tiegeln und Töpfen).
Der Weg führt am Kassen–Häuschen vorbei zu einer Brücke über die äußeren Rundkurse und von dort zu einem zentralen
Platz. Dort gibt es Sitzgelegenheiten und eine kleine Gaststätte, sodass stets für das leibliche Wohl gesorgt ist. Hinter der
Wirtschaft liegt der Tunnel der 5"–Strecke. Vom Platz aus gleitet der Blick zum Hauptbahnhof,
dem Kinderspielplatz und den großzügigen Rasenflächen im Süden, dem Bahnbetriebswerk im Westen und einem Teich im Osten.
Nördlich des Teichs befindet sich eine stationäre LGB®–Anlage
mit verwegenen Steigungen und Radien. Diese dient vorwiegend zur Erbauung der Kinder, daher lässt
sich die Konstruktion bequem verschmerzen .
In der südöstlichen Ecke befinden sich die Anheizgleise, auf denen auch gewartet und entschlackt wird. Eine listig gebaute
Schiebe–Hebebühne–Konstruktion sorgt bei den „Lokschuppen” in Form umgebauter
Garagen für eine sichere Unterbringung der großen Fahrzeuge in seitlichen Regalen. Im Westen stehen hohe und inzwischen alte Bäume,
die den Blick von innen auf den äußeren Rundkurs verbergen.
Auf dem zweiten Bild des Abschnitts ist links im Hintergrund die Brücke über den Teich zu erkennen. Diese darf aus Sicherheits–Gründen
nicht mit Publikum befahren werden, ist jedoch ein hübscher Blickfang, zumal die teils noch sehr jungen Mitglieder des Clubs
auch an Fahrtagen keine Scheu haben, diese mit ihren 5 Zoll–Zügen zu passieren.
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Wie bei einer echten Dampflok beginnt der Betrieb auf einem Anheizgleis. Durch die geschickte Hebebühne lässt sich diese Arbeit
wie auch das Entschlacken bequem im Stehen verrichten.
Sobald der Kessel genug Druck hat, geht es dank Befeuerung durch Kohle in Nuss 3 und Nuss 5 bald aus eigener Kraft über eine bewegliche
Brücke, die quer zum Rundkurs auf ein Gleis Richtung Bahnhof führt. Da warten schon die „Profis” und natürlich etliche
Kinder und neue Gäste, die auch einmal eine Runde drehen möchten. Dazu sind an der Kasse oder beim Zugpersonal Fahrkarten zu lösen.
Der Betrieb mit den verkleinerten Originalen erfordert die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie beim Vorbild, beispielsweise
verriegelte Weichen. Sonst könnte es am Ende geschehen, dass ein Besucher oder ein Kind in einem unbeobachteten Moment eine Weiche umstellt,
was bei der Masse der Lokomotiven durchaus ernste Folgen haben kann.
Leider können die Strecken in beiden Spurweiten jeweils nur in einer Richtung durchfahren werden. Die Abstände zwischen zwei Zügen
würden in Stoßzeiten sonst zu lang. Gefahren wird auf Sicht mit hinreichend Abstand. Der Rundkurs in 7¼ Zoll–Spur
bietet lediglich die Ausweichmöglichkeit zum Bahnhof (und dort mehrere Bahnsteig– und Abstellgleise). Da haben es die
„Kleinbahner” auf 5 Zoll besser - wegen der attraktiveren Strecke und dem Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe.
Sie erreichen das Gelände des Dampfbahnclub Taunus leicht über die Autobahn A 661 oder die U–Bahn–Haltestelle
„Lahnstraße” der Linie U3 (ab Frankfurt am Main). Nach der Adresse finden Sie einen Lageplan.
Fremde Seite www.dbc-taunus.de
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Pause! [ ± ] .
Die Bilder dieses Abschnitts lassen gut erkennen, wie groß die Echtdampf–Loks sind. Nach einigen Runden an Rand des Geländes
entlang wird es zumindest für den Verfasser und den Lokführer Zeit für eine Pause, die auch der Dampflok gegönnt sei.
Der Weg führt daher flugs zur Gastwirtschaft, die je nach Geschmack Kuchen, Bratwurst, Bier oder Saft anbietet - und das um moderate
Preise. Unter den Bäumen lässt es sich gut sitzen und dem regen Treiben zusehen. Hin und wieder kann es geschehen, dass ein
Dampf–betriebenes Lokomobil (ein Straßenfahrzeug) oder ein ebenso mit Dampf betriebener Traktor zu sehen ist (natürlich
auch Modelle, wenn auch in noch viel größeren Maßstäben).
Sehr angenehm fallen die Freundlichkeit und Sorgfalt der Clubmitglieder auf. So gestaltet sich ein Tag im Dampfbahnclub Taunus
erholsam und entspannend, bis die U–Bahn Vater und Tochter in die Möchtegern–Metropole Frankfurt zurück bringt.
Fazit: Wer einen der Fahrtage besuchen kann (die Termine sind auf der Website des eingetragenen Vereins
einsehbar) sollte dem rührigen Club einen Besuch abstatten - eine so große Modellbahn macht Spaß!